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FIGHT WAR NOT WARS
most wanted  

"so weit so gut. meinetwegen sollen sie doch alle zur hölle fahren - ich fahre jetzt in den urlaub." mit einem lauten knall schlug william die wagentür zu. ohne sich noch einmal umzudrehen, machte er sich auf den weg in die diaspora seiner abgründigen seele. verzerrte fratzen aus unzähligen albträumen bergrüßten ihn, winkten ihn mit vermoderten extremitäten zu einem gratis cocktail am thresen der erbsenzähler.

"hast du heute schon deine mundhygiene erledigt?" ein freundlicher zombie, seinen kopf auf der theke abgelegt, grinste william ins gesicht. william atmete tief ein, die luft war stickig, sein atem heiß. schweißperlen rannen langsam über die canyonlandschaft seiner stirn. die gravitation bemächtigte sich ihrer in immer stärkerem maße, bis sie schließlich mit tosendem donner auf den planken des schwankenden bodens einschlugen. ein leichtes klirren ging durch die flaschen im regal hinter dem thresen.

"wer nichts wird, wird verwirrt ..." williams gedanken schweiften durch den raum. ohne ersichtlichen grund schlug er mit einer heftigen bewegung dem zombie den unterkiefer aus. das hufeisenförmige gebilde segelte im zeitlupentempo in ein schummriges hinterzimmer, machte dort nach art des boomerangs einen sanften bogen und segelt seit dem, einer stubenfliege gleich, in ewigen kreisen um die deckenlampe.

ein fernseher summte im hintergrund. betroffene gesichter einer trotzigen nation wurden, unterlegt von pathetischen klängen, in großaufnahme gezeigt. "freunde" seberte der kieferlose zombie aus seiner zerissenen kehle. ein leises kichern bemächtigte sich seiner. william starrte abwesend auf die mattscheibe und sah sich als fade reflektion auf dem glas, das gerade einen kameraschwenk über rauchende trümmer abbildete.

"wenn dieser rasende zug endlich anhält, bin ich die erste die aussteigt. soviel ist mal sicher." die dicke putzfrau legte ihren massiven arm um williams schultern. "wie bitte?" william drehte den kopf zur seite und blickte in die winzigen augen des aufgepumpten putzfrauen-antlitz. "mich geht's ja nichts an aber wenn man, wie ich, sein ganzes leben davon lebt, den dreck anderer wegzumachen - ich kann ihnen sagen, junger mann ..." sie klimperte mit dem kleingeld in ihrer schürzentasche.

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